Azzis mit Herz (2008)
Ziel des Projektes war es, Jugendlichen aus dem Stadtgebiet eine Möglichkeit zu geben, ihre Musik zu leben und gemeinsam mit Größen aus dem Hip-Hop-Bereich vor einem größeren Publikum aufzutreten und dabei ihr Talent vorzustellen.
Über einen begrenzten Zeitraum hatten junge Künstlerinnen und Künstler die Möglichkeit, sich auf Youtube, Myspace und ähnlichen Portalen vorzustellen und per eMail zu bewerben.
Eine Jury, bestehend aus „Don Bene“, „Daniel Sahib“ und Ramin Brand, hat im Anschluss jeweils drei bzw. vier BewerberInnen ausgewähnt, die die Möglichkeit bekommen haben, bei einem Event im Frankfurter „Nachtleben“ aufzutreten. Die Sieger der Veranstaltungen traten bei einer Abschlussveranstaltung im Februar 2009 gegeneinander an, bei der der endgültige Gewinner ermittelt werden wurde.
Der Frankfurter Jugendring hat 2008 die Durchführung des ersten Durchlaufs des „Azzis mit Herz Project- Contests“ finanziell und ideell unterstützt.
Interview mit "Daniel Sahib" (Azzis mit Herz Project)
Hallo Daniel. Erst einmal Glückwünsche zu den gelungenen Veranstaltungen. Wie seid ihr auf die Idee gekommen, das „Azzis mit Herz Project“ ins Leben zu rufen?
Daniel: Ich hatte schon seit einiger Zeit ein Konzept für Newcomer-Konzerte geschrieben, das Ganze war aber mehr Streetmäßig angesetzt. Der Dokufilm „Blockparty“ von Dave Chappelle diente als Vorlage. Im Mai letzten Jahres wurden wir dann direkt vom Nachtleben angesprochen, ob wir nicht Lust hätten, Hip Hop Events bei ihnen zu starten und so wurde dann meine Idee zusammen mit Ramin Brand und meinem Homeboy „Don Bene“ aufs Nachtleben hin konzipiert. Und heraus kam das „Azzis mit Herz Project“. Was nicht heißt, das ich nicht zurück auf die Straße will. Aber lass uns erstmal den Winter überstehen (grins)
Was unterscheidet Euer Projekt von anderen? Worin liegt die Besonderheit?
Daniel: Ich denke der Unterschied liegt in der Dynamik des Projektes und dass es von Künstlern für Künstler gemacht und konzipiert ist. Ein Newcomer, der uns gefallen hat und das Nachtleben gerockt hat, darf mit mehr rechnen als nur „ich hatte nen Gig im Nachtleben“. Natürlich sollen die Jungs Respekt für die Bühne entwickeln, aber als Künstler weiß man, dass die Zeit auf der Bühne immer verdammt kurz ist und man will mehr. Das können wir bieten, indem wir ein Finale einbauen und dazu noch einen Preis, der nach dem Finale eingelöst wird. Das ist für uns Dynamik. Also eine Art Meisterschaft mit Gruppenphase und Endrunde. Dazu kommen noch die Großen Namen, die wir den Newcomern bieten können. „Klein“ mit „Groß“ zusammen auf einer etablierten Bühne ist unsere Philosophie. So können die Leute, die ausgeschieden sind, immer noch auf ihren Gig mit dem „Großen“ zurückblicken und als Referenz verbuchen. Wir sehen das ganze nicht als Veranstalter, sondern immer aus Sicht der Künstler, da wir selber welche sind und wissen, wie sie denken. So kann man auch auf Wünsche der Newcomer besser eingehen und ich denke die Besonderheit liegt auch beim Programm eines Events. Wir wollen keine Hip Hop Jam oder einen Untergrund Gig, sondern wir wollen einfach gute Livemusik und vorallem Spass für den Zuschauer. Habt ihr schon mal auf einem Hip Hop Event einen Zauberer gesehen, der auf Elektro Musik zaubert? Ich schon. Am 5.12.2008 im Nachtleben beim AMH Project!
Wart ihr mit dem Verlauf zufrieden?
Daniel: Ich spreche mal für alle wenn ich sage: „HAMMER!“
Die Leute, die wir durch das Projekt in so einer kurzen Zeit kennen gelernt haben und wie sich das Projekt herumgesprochen und entwickelt hat, ist wirklich unglaublich. Und das Ganze fand wirklich mit kleinen Mitteln statt. Unsere Headliner waren allesamt ihr Geld wert und die Newcomer haben uns nicht enttäuscht. Es gab keinen Ärger und wir konnten dadurch auch zeigen das es mehr „Azzis mit Herz“ gibt, als nur uns. Das Nachtleben war gut besucht und ist eine optimale Location für solche Events. Ohne Arrogant klingen zu wollen, ist es aus meiner Sicht ein Musterbeispiel für gute Arbeit im Bereich der Förderung von jungen Künstlern. Wir haben auch ein verdammt starkes Team hinter uns und das spürt der Zuschauer auch.
..und was würdet ihr euch für das Projekt in Zukunft noch wünschen?
Daniel: Natürlich mehr Aufmerksamkeit und Medienpräsenz. Das Ganze soll schon etabliert werden und auch in Zukunft mit solchen starken Partnern wie euch zum Beispiel arbeiten. Wenn die Entwicklung auf dem bisherigen Level bleibt ist es eine Frage der Zeit, dass wir auch in anderen Städten und um Frankfurt herum das Projekt etablieren können. Natürlich wünsche ich mir auch einen Selbstläufer. Die Leute sollen einfach wissen ohne nachzusehen, heute Abend ist AMH Project Time und gehen ohne Plan straight zum Nachtleben. Dann wünsch ich mir natürlich noch mehr „Stars“ für das Projekt zu gewinnen, die unsere Sache positiv bewerten und uns vielleicht weiterhelfen.
Gibt es schon weitere Pläne für 2009?
Daniel: Nach der ersten Staffel steht leider noch nichts konkretes fest, aber eine 2. Staffel zum AMH Project ist in Planung und dann vielleicht etwas in Richtung Workshop, aber nicht das übliche, sondern auch wieder dynamisch mit genauen Zielen für die TeilnehmerInnen. Das steht aber alles noch im Raum. Ich möchte noch nicht zu viel verraten und hoffe einfach weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit mit euch und genaueres folgt in den nächsten Monaten bzw. im nächsten Interview. (grins) Ich sage mal in Namen aller Beteiligten: Vielen Dank an den FJR für eine klasse Unterstützung und ein offenes Ohr für innovative Ideen.