Fragen an Taoufik und Iman

Taoufik, 23 Jahre, ist Jugendgruppenleiter in der Omar-Moschee, und Iman, 20 Jahre, ist Jugendgruppenleiterin in der TUN Moschee. Beide nehmen an unserem Coaching-Projekt teil und haben sich für den Jahresbericht 2019 interviewen lassen. 

 

Iman, Du leitest eine Mädchengruppe mit bis zu 25 Mädchen zwischen 10 und 16 Jahren. Was macht ihr genau und wie läuft es?

Wir machen viele verschiedene Aktivitäten mit den Mädchen und gestalten unsere Treffen sehr vielfältig: Wir basteln, backen und kochen mit ihnen und unternehmen Ausflüge. Sie kommen zu
uns in die Gruppe, weil wir ein vielseitiges Programm anbieten und ihre Ideen, Wünsche und Vorschläge miteinbeziehen. Wir versuchen das Programm einfach, aber dennoch interessant und spannend zu gestalten. 

Die Zusammenarbeit in der Gruppe bereitet uns sehr viele Freude und Spaß, was die Mädchen natürlich auch merken und an der Gruppe schätzen. Die Treffen bieten einen Ausgleich zur Schule und dem Alltag zu Hause. Außerdem haben die Mädchen einerseits die Möglichkeit, unterschiedliche Aktivitäten mitzumachen, die sowohl ihre kreativen als auch sozialen Fähigkeiten fördern und stärken und andererseits die Gelegenheit, andere Mädchen im gleichen Alter kennenzulernen und sich auszutauschen. Die Treffen sind offen gestaltet, sodass auch Freunde mitgebracht werden können und stets eine lockere Atmosphäre herrscht.

In welcher Hinsicht ist das Projekt eine Unterstützung für Eure Arbeit?

Seitdem ich am Coaching-Projekt teilnehme, kann ich das erlernte Wissen in der Gruppe direkt anwenden. Durch die Rollenspiele, Übungen und (Selbst)Reflexion bei den Coaching-Treffen können wir an uns arbeiten, uns weiterentwickeln und viel Neues dazulernen. Durch die finanzielle Unterstützung haben wir die Möglichkeit, Materialien zu besorgen und unsere Gruppentreffen sowie Ausflüge zu finanzieren, wodurch in erster Linie vor allem die teilnehmenden Mädchen direkt von dem Programm profitieren. Auch die kleinen Präsentationen beim Coaching waren sehr hilfreich, da einerseits das Präsentieren vor »Publikum« trainiert wurde und das Feedback der anderen Jugendleiter*innen neue Anregungen brachte. Und: Die beiden Coaches unterstützen, motivieren und stärken uns.

 

Taoufik, Ihr habt dieses Jahr zum ersten Mal einen Ausflug in Eschwege mit 18 Jugendlichen
zwischen 14 und 23 Jahren organisieren können. Was habt ihr genau gemacht und wie war es?

Es gab schon lange den Wunsch in der Gruppe, einmal zusammen wegzufahren. Den Gruppenleitern war es auch wichtig, ein solches gemeinsames Erlebnis zu organisieren. Auch wenn sich die Jungs alle schon kannten, lernt man sich auf einer Reise besser untereinander kennen und entdeckt Eigenschaften an den anderen, wovon man vorher vielleicht nichts wusste. Uns war und ist wichtig, dass die Jungs als eine Gruppe zusammenwachsen. Wir haben uns für eine Wochenendfahrt nach Eschwege entschieden. Es gab eine Art Schnitzeljagd, die man mithilfe eines GPS-Gerätes bewältigen konnte, und ein tolles Fußballturnier, das die Jungs selbst auf die Beine gestellt haben. Das Highlight war die Nachtwanderung, bei der die Gruppe versuchen musste, einen Weg zu gehen, der nur durch kleine Lichtmarkierungen abgesteckt war. Die Jungs hatten unfassbar viel Spaß dabei. Sie unterstützten sich auch gegenseitig. Das war schön anzusehen, wie die Gruppe daran gewachsen ist.

Was gefällt Dir am meisten an dem Coaching-Projekt?

Das Tolle an dem Coaching-Projekt ist, dass wir Ratschläge, Hinweise und Tipps bekommen, wie
wir mit Jugendlichen besser zusammenarbeiten können und dabei frei sind, wie wir das in der Umsetzung gestalten. Natürlich ist auch die finanzielle Unterstützung besonders toll, denn sie
ermöglicht es uns überhaupt, solche tollen Ausflüge mit der Jugendgruppe zu machen.

 

Frankfurt/Main, März 2019