Junge Muslime gehören zu Frankfurt!
Pressemitteilung
Neues Projekt stärkt Jugendliche in Frankfurter Moscheen
Der Frankfurter Jugendring, Dachverband von 28 Kinder- und Jugendverbänden in Frankfurt, startet ein neues Projekt zu Jugendarbeit in Moscheen und hat hierzu ein Positionspapier verabschiedet. Darin sind die Grundlagen für das Projekt formuliert, in dem der Jugendring die Zusammenarbeit mit Jugendgruppen in Moscheen intensivieren und sie darin bestärken möchte, Jugendarbeit nach den Prinzipien der Jugendverbandsarbeit umzusetzen.
„Junge Muslim*innen, die eine zertifizierte Ausbildung für die Tätigkeit als Jugendgruppenleiter*in absolviert haben und die in ihrer Moschee eine demokratisch-partizipative Jugendarbeit etablieren wollen, sollen ein monatliches Coaching durch pädagogische Fachkräfte aus der Jugendarbeit sowie von Aktiven aus den Jugendverbänden erhalten und in ihrer bisherigen Arbeit unterstützt werden“, erläutert Rebekka Rammé, Vorsitzende des Jugendrings und Vertreterin der Katholischen Jugend Frankfurts.
Klare Positionierung der Frankfurter Jugendverbände
Der Frankfurter Jugendring definiert im Positionspapier seinen Standpunkt bezüglich des Projekts: „Jugendliche muslimischen Glaubens haben mit unterschiedlichen gesellschaftlichen Phänomenen zu kämpfen. Wie alle anderen Jugendlichen ihres Alters sind sie mit den Auswirkungen der Globalisierung konfrontiert. Sie führt zu einer verstärkten Individualisierung und einem zunehmenden Leistungsdruck. Jugendliche sind auf sich selbst gestellt, sich für Werte und einen Lebensweg zu entscheiden. Sie suchen dabei nach einem Halt in einer Gruppe und nach Orientierung. Jugendliche muslimischen Glaubens sind zudem teilweise antimuslimischem Rassismus ausgesetzt. Sie fühlen sich marginalisiert und suchen nach Unterstützung, trotz dieser Erfahrungen eine selbstbewusste Identität entwickeln zu können.“
„Wir halten es für einen Fehler, um junge Menschen muslimischen Glaubens einen großen Bogen zu machen und sie mit ihren Bedarfen im Stich zu lassen – nur, weil es eine Angst in unserer Gesellschaft vor islamistischen Strömungen gibt“, kommentiert Rammé. Christian Telschow, Mitglied des Vorstandes und Vertreter der Evangelischen Jugend Frankfurts, ergänzt: „Als Frankfurter Jugendring wollen wir die muslimischen Jugendgruppen unterstützen und sie auf dem Weg hin zur Anerkennung als Jugendverband fachlich begleiten. Denn auch sie sind Frankfurter Jugendliche, die gleichberechtigt ihre Interessen vertreten und Zugang zu den kommunalen Strukturen erhalten müssen.“ Weiter ausgeführt heißt es im Positionspapier des Frankfurter Jugendrings: „Jugendarbeit, die nach den Prinzipien der Jugendverbandsarbeit umgesetzt wird, fördert die eigene Meinungsbildung und Selbstreflexion, die Herausbildung von sozialer Kompetenz und von demokratischen Einstellungen. Ein weiterer wichtiger Faktor für das Gelingen der Jugendarbeit ist, dass sie in die städtischen Strukturen der Jugendarbeit eingebettet ist und eine Finanzierung erhält.“
Begleitung durch Projektbeirat
Unterstützt wird der Frankfurter Jugendring durch einen Beirat, dem neben Rebekka Rammé, der Vorsitzenden des Jugendrings, Saba-Nur Cheema (Bildungsstätte Anne Frank), Said Barkan (Vorsitzender des Zentralrats der Muslime in Hessen), Christian Schulte (Evangelischer Stadtjugendpfarrer) und Prof. Dr. Joachim Valentin (Vorsitzender des Rates der Religionen) besteht. Der Jugendring tritt mit verschiedenen Moscheen in Kontakt, um den Bedarf und das Interesse an dem Projekt zu ermitteln.
Das Positionspapier „Unterstützung des Aufbaus von Jugendarbeit in Moscheen“ wurde von der Mitgliederversammlung am 31. August 2017 einstimmig beschlossen und ist im Download-Bereich verfügbar.
Presseanfragen:
Sébastien Daudin, Referent / Tel. 0173-6810576, sebastien [dot] daudinfrankfurterjugendring [dot] de
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Ansprechpartnerin
Maren Burkhardt
Referentin
Telefon (069) 56 0001 - 11
maren [dot] burkhardtfrankfurterjugendring [dot] de