Eine Ära endet
Bereits seit 2008 ziehen sich Abschieds- und Begrüßungsartikel durch unsere Jahresberichte. Auch dieses Jahr ist es wieder einmal so weit. Wir hoffen, dass dies jetzt der letzte für einige Jahre sein wird. Denn mit dem ersten Viertel des Jahres 2015 wird eine Ära des Frankfurter Jugendrings zu Ende gehen.
Bereits im letzten Jahresbericht (wie auch schon in dem von 2008) hatten wir uns ein weiteres Mal von Turgut Yüksel verabschiedet. Im Dezember 2013 hatte er endgültig sein Mandat im hessischen Landtag antreten können und uns verlassen. Zum Glück nicht ganz, denn er war für die Parade der Kulturen 2014 mindestens einmal pro Woche noch in der Geschäftsstelle, weil er als Begründer dieser Veranstaltung auch 2014 wieder tatkräftig mit angepackt hat - diesmal dann ehrenamtlich. Aber auch danach ist er für uns nicht gänzlich verschwunden, sondern steht dem Frankfurter Jugendring weiterhin mit Ratschlägen und seinen Kontakten zur Verfügung.
Zum 1. November 2014 hieß es dann auch für Rolf Kaufmann, nach fast 24 Jahren vom Frankfurter Jugendring Abschied zu nehmen, um sich in den Ruhestand zu verabschieden! Seit Dezember 1990 hatte er im Frankfurter Jugendring als Bildungsreferent gearbeitet. Seine Aufgaben waren vor allem die Betreuung der Jugendverbände und der Mitgliederversammlung sowie die Unterstützung und Beratung der Mitglieder in den Jugendhilfegremien. Weiterhin hat er das »Bildungsprogramm« des FJR gemanagt – JuleiCa-Fortbildungen, Abrechnungs-Schulungen und Fachtagungen. Bei einigen Beteiligungen, die dem FJR in Frankfurt obliegen, war er es, der in deren Gremien mitarbeitete – z.B. im Vorstand und in der Mitgliederversammlung der (Jugend)Musikschule Frankfurt, die der FJR und seine damaligen Mitgliedsverbände als stadtnahen Verein mit gegründet haben. Mit Rolf hat nicht nur ein ebenfalls langjähriger Referent den Frankfurter Jugendring verlassen, sondern auch eine ganze Menge Wissen über die Jugendverbandsarbeit und Jugendpolitik in Frankfurt im Allgemeinen. Egal, ob es um einen Beschluss der Jugendhilfegreminen vor etlichen Jahren, die Tätigkeit der Verwaltung des Jugendamtes oder eines Verbandes ging oder auch Themen und Beschlüsse, die im Frankfurter Jugendring gefasst oder diskutiert wurden, er hatte es im Kopf oder konnte die Themen so aufbereiten, dass damit weiter gearbeitet werden konnte. Sein Abschied aus dem Frankfurter Jugendring fiel auf seinen eigenen Wunsch hin sehr klein aus. Trotzdem haben sich etliche aus den Reihen der Verbände an seinem Abschiedsgeschenk beteiligt und so ihre Dankbarkeit für seine langjährige Arbeit ausgedrückt.
Das endgültige Ende der Jugendringsära von langjährigen Mitarbeitern steht uns jedoch, wie Anfangs erwähnt, eigentlich erst 2015 bevor, soll jedoch hier schon Erwähnung finden. Denn bereits zum 1. April 2015 wird uns auch Renate Aßmus nach 42 Jahren als Geschäftsführerin im Frankfurter Jugendring verlassen und ebenfalls ihren wohlverdienten Ruhestand antreten. Seit März 1973 war sie Teil des Frankfurter Jugendrings. Sie hat die Geschäftsstelle zu Beginn als einzige Mitarbeiterin des FJR geführt und war »für alles« zuständig, bevor erst ein Referent und ab 1990 auch ein interkultureller Referent hinzukamen. Sie baute quasi die Betreuung sowohl der Mitgliederversammlungen als auch der FJR-Verbände und der FJR-Vorstandsmitglieder auf, bevor nach und nach Betreuungsaufgaben auf die beiden Referenten übergingen. Ihre Hauptaufgaben in den letzten Jahren waren die Betreuung des Vorstandes, die Verwaltung der Geschäftsstelle des Jugendrings sowie der Finanzen und Mittelverteilungen; weiterhin Konzipierung und Formulierung der FJR-Grundsatzpapiere (Satzung, Leitbild etc.), Erstellung der Jugendrings-Drucksachen und auch deren Gestaltung, wo der FJR sich professionelle Layouter noch nicht leisten konnte. Sie hat Delegierte und Vorstände kommen und gehen sehen, sie hat gute und harte Zeiten im Jugendring erlebt. Aber sie war immer die Konstante, die Ansprechpartnerin, wenn es mal nicht so lief oder auch wenn einfach mal geschafft werden musste. Sie hat in all den Jahren immer den Überblick behalten und stand allen Vorständen, egal ob sie mit ihnen einer Meinung war, mit Rat und Tat zur Seite. Mit ihr wird ein weiteres Stück der bisherigen Geschichte des Frankfurter Jugendrings gehen.
Mit ihrem Abschied werden wir also auch das Ende einer Zeit begehen, in der das Team der Hauptamtlichen im Frankfurter Jugendring über mehrere Jahrzehnte hinweg gleich blieb. Aber dies kann auch eine Möglichkeit für einen Neustart im Frankfurter Jugendring sein, für den wir mit der Einstellung der neuen MitarbeiterInnen einen guten Grundstein gelegt haben.
Der Anfang war jedoch nicht so reibungslos wie erhofft. Im letzten Jahresbericht hatte sich Yan Ristau als Rolfs Nachfolger vorgestellt. Er hatte bereits im Januar angefangen und die Idee war, ihn über das Jahr hin möglichst gut in Rolfs Themen einzuarbeiten, um einen reibungslosen Übergang zu schaffen. Leider war die Tätigkeit im Frankfurter Jugendring wohl doch nicht ganz das, was er sich vorgestellt hatte und so verließ er uns bereits im Mai wieder. Daher musste die neu geschaffene Personalkommission im Sommer entscheiden, ob wie ursprünglich geplant die Stelle der/ des Geschäftsführerin/Geschäftsführers neu ausgeschrieben wird oder doch erst nach einer/einem neuen/neuem Referentin/Referenten geschaut wird. Um aber nicht auch noch die geordnete Übergabe von Renate an ihre Nachfolge zu gefährden, wurde entschieden, doch die Geschäftsführungsposition auszuschreiben.
Wie der glückliche Zufall es wollte, konnte mit einer Runde an Bewerbungsgesprächen gleich Nachfolgerinnen für beide Stellen gefunden werden.
Seit August ist nun Monika Weber als neue Geschäftsführerin im Frankfurter Jugendring angestellt. Sie kann noch bis Ende März von Renate in ihren zukünftigen Bereich eingearbeitet werden. Der liegt auch bei ihr schwerpunktmäßig in der Betreuung des Vorstandes und der Koordination der Geschäftsstellenarbeit sowie den Finanzen. Aber auch die Begleitung der Mitglieder im Jugendhilfeausschuss soll neu an die Stelle der Geschäftsführung gekoppelt werden. Sie wird sich selbst in einem eigenen Artikel genauer vorstellen.
Für die Nachfolge von Rolf konnten wir in den Bewerbungsgesprächen Maren Burkhardt gewinnen, die nun seit September im Jugendring arbeitet. Sie kommt vom Mainzer Stadtjugendring und war auch dort für die Mitgliedsverbände und die Jugendhilfegremien die zuständige Referentin. So konnte sie sich schnell in die Tätigkeit einfinden und wusste auch bereits, was auf sie zukommen wird, wenn es um die Betreuung der Mitgliedsverbände und die Jugendhilfegremien geht. Lediglich in die Frankfurter Besonderheiten muss sie sich einarbeiten. Auch sie wird sich selbst noch in einem Artikel vorstellen.
Über all diese Entwicklungen trat die Neubesetzung des Stelle des/der interkulturellen ReferentIn scheinbar ein Jahr lang in den Hintergrund – jedoch wirklich nur scheinbar! Die Personalkommission hat sich zum Jahresende 2014 mit dem Ausschreibungsverfahren beschäftigt und sich auch für die Auswahl dieser Stelle zusammengefunden und sie besetzt. Ab März 2015 wird Sébastien Daudin als neuer interkultureller Referent im Frankfurter Jugendring anfangen und das neue Geschäftsstellenteam wieder komplett machen. Seine Hauptaufgaben werden die Betreuung der FJR-Verbände, die interkulturelle Jugendarbeit in Frankfurt, die Öffentlichkeitsarbeit des FJR, die Parade der Kulturen und weitere Veranstaltungen sein. Da er bereits so früh im Jahr 2015 anfängt, wird auch er sich schon im Jahresbericht 2014 vorstellen.
Jedoch wäre dieser Artikel über Abschiede und Neuanfänge von MitarbeiterInnen nicht komplett ohne die Erwähnung unserer Referentin für die Parade der Kulturen 2014: Anastasia Alexiadou. Sie hat im Spätsommer 2013 angefangen mit den Vorbereitungsarbeiten für die Parade Über ein Dreiviertel des Jahres 2014 hin arbeitete sie dann begeistert und engagiert für die Durchführung der Parade der Kulturen und deren Nachbereitung. Ebenso betreute sie die beiden Veranstaltungen des trinationalen Austausches, die im Jahr 2014 stattfanden. Anastasia war dann Ende September schon beinahe fester Bestandteil der FJR-Geschäftsstelle geworden, so dass der Abschied doch schwer fiel. Auch hier wird der Kontakt wohl nicht wirklich abreißen, weil sie auch für die Zukunft sehr an der Parade der Kulturen interessiert ist und sich vermutlich an einigen Punkten immer wieder einbringen und engagieren wird.
Es bleibt zu wünschen, dass dies zunächst erstmal der letzte Artikel über Abschiede und Neubesetzungen in der Geschäftsstelle sein wird und das neue Geschäftsstellenteam mit Begeisterung und Spaß an der Arbeit den Frankfurter Jugendring und seine Mitgliedsverbände begleiten und unterstützen wird! Allen, die im Jahr 2014/15 aus den Diensten des FJR gegangen sind wünsche ich auch für die Zeit nach dem Jugendring alles Gute!
Rebekka Rammé