PM: Kampagne „Wohnen muss für Alle sein! Wohnheime bau’n, Azubis rein!“ gestartet

5. Juli 2024

Pressemitteilung

Kampagne „Wohnen muss für Alle sein! Wohnheime bau’n, Azubis rein!“ gestartet

DGB-Jugend, Frankfurter Jugendring und Gewerkschaften fordern Frankfurter Azubiwohnheime und Azubiwerk!

Vor den Sommerferien weisen die DGB-Jugend Frankfurt, der Frankfurter Jugendring und die DGB-Region Frankfurt-Rhein-Main darauf hin, dass junge Menschen, die dieses Jahr ihre Berufsausbildung oder ihr Studium in Frankfurt beginnen wollen, immer stärkere Probleme damit haben, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Die steigenden Miet- und Nebenkosten treffen Auszubildende und Studierende besonders hart: „Von der eigenen Ausbildungsvergütung eine Wohnung oder ein WG-Zimmer auf dem freien Wohnungsmarkt zu mieten ist für Azubis und Dual Studierende mittlerweile unbezahlbar!“ sagte der Frankfurter Dual Studierende Joshua Müller. 

Bundesweit kostete ein WG-Zimmer in einer deutschen Hochschulstadt laut einer Studie des Moses-Mendelssohn-Instituts zuletzt durchschnittlich 479 Euro. Frankfurt ist nach München mit einem durchschnittlichen Zimmerpreis von 670 Euro auf Platz 2 der teuersten Hochschulstädte. Demgegenüber liegt die gesetzliche Mindestvergütung für diejenigen Auszubildenden, die in den kommenden Wochen ihre Ausbildung beginnen werden, bei nur 649 Euro brutto. „Selbst wer zusätzlich Ausbildungsbeihilfe bekommt, kann sich damit kaum eigenen Wohnraum leisten. Die Folge der hohen Mietpreise: Junge Menschen schrecken vor der Aufnahme einer Ausbildung oder eines Studiums zurück, wenn sie keinen bezahlbaren Wohnraum finden. Viele werden es sich in so einer Situation zweimal überlegen, ob sie ihre vereinbarte Ausbildung überhaupt beginnen werden. Gerade in Zeiten zunehmenden Fachkräftemangels können wir uns solche Zustände nicht leisten“, sagte Maike Reichartz, Jugendbildungsreferentin der DGB-Jugend.

Laut der Studie „Junges Wohnen in Hessen“ welche das Pestel-Institut und die DGB-Jugend Hessen-Thüringen im vergangenen Jahr vorgestellt haben, kann davon ausgegangen werden, dass die aktuelle Wohnungssituation zu einem wachsenden Hemmnis bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen wird. „Die Studie „Junges Wohnen in Hessen“ hat gezeigt, dass fast die Hälfte der Frankfurter Auszubildenden in die Stadt pendeln. Diese erzwungene Mobilität kostet die Auszubildenden Zeit und Geld. Pendeln ist eine Ausbildungsbremse.“ stellt Reichartz heraus.

„Die „Machbarkeitsstudie Azubi-Wohnen in Frankfurt am Main“ kam außerdem zu dem Ergebnis, dass insbesondere der demografische Wandel und der weiterhin angespannte Wohnungsmarkt die Schwierigkeiten von Unternehmen, genügend (qualifizierte) Auszubildende zu gewinnen, verschärfen werden“ betont Philipp Jacks vom DGB Frankfurt-Rhein-Main.

Die Gewerkschaftsjugend, der Frankfurter Jugendring und der DGB fordern deshalb den verstärkten Ausbau von Auszubildendenwohnheimen: „Bund, Länder und Kommunen sind gefragt, dem Mietenwahnsinn schnellstmöglich den Riegel vorzuschieben und jungen Menschen neu geschaffene Wohnheimplätze anzubieten“ betont Julien Chamboncel vom Frankfurter Jugendring. Wichtig sei dabei, dass Auszubildende und Studierende vom Förderprogramm Junges Wohnen gleichermaßen profitieren würden. In dem 2023 neu aufgelegten Programm stellt der Bund den Ländern 500 Millionen Euro Fördergelder bereit. Doch Auszubildende profitieren davon viel zu wenig. Anders als Studierenden fehlen ihnen vielerorts Strukturen, die neue Wohnheime planen und realisieren.

Das muss sich ändern, fordert die DGB-Jugend: „Das Gemeinschaftsprojekt AzubiWerk München e.V. der Landeshauptstadt München, des Kreisjugendrings und der DGB-Jugend zeigt, dass guter und günstiger Wohnraum für Auszubildende kommunal geschaffen werden kann. Das wollen wir hier endlich auch!“ stellt der Frankfurter Dual Studierende Joshua Müller klar.

Um schnell mehr bezahlbaren Wohnraum für Auszubildende zu schaffen und die sozialen Vergabekriterien einhalten zu können, ist laut Philipp Jacks/ Alexander Wagner zudem die Gründung eines kommunalen Auszubildendenwerks dringend erforderlich: „Das kommunale Auszubildendenwerk soll neue Wohnheime planen und realisieren.“

Kontaktperson:

Maike Reichartz
Jugendbildungsreferentin
DGB Jugend Frankfurt am Main

Deutscher Gewerkschaftsbund
DGB Jugend Hessen-Thüringen
Wilhelm-Leuschner-Str.69-77
60329 Frankfurt am Main

Telefon: +49 (0)69 27 30 05- 58
Mobil: +49 (0)1757522655
eMail: maike [dot] reichartzatdgb [dot] de

Link zum Träger Azubi-Werk München e.V.

https://www.azubiwerk-muenchen.de

Link zur Machbarkeitsstudie Azubi-Wohnen in Frankfurt am Main

https://www.frankfurt-business.net/fileadmin/user_upload/aktuelles/Machbarkeitsstudie_Azubi-Wohnen_Frankfurt_RegioKontext.pdf