Fridays for Future: Für mehr Respekt und Anerkennung
Anlässlich der Europawahl hat die Bewegung Fridays for Future zu einem "Globalen Klimastreik" am kommenden Freitag aufgerufen, um auf die Bedeutung der Europawahl für unser globales Klima aufmerksam zu machen. Der Vorstand des FJR hat im Hinblick darauf eine Erklärung zu der Bewegung verfasst und fordert mehr Respekt und Anerkennung.
Erklärung des Vorstands des Frankfurter Jugendrings
Frankfurt/Main, den 22.05.2019
Seit Dezember letzten Jahres treten auf der ganzen Welt und auch in Frankfurt Schüler*innen in beeindruckender Weise mit der Bewegung „Fridays for Future“ für ihre Zukunft ein und fordern konsequenten Klimaschutz.
Wir als Frankfurter Jugendring begrüßen diesen notwendigen Schritt der Kinder und Jugendlichen als ein Zeichen ihrer demokratischen Teilhabe. Hier wird sichtbar, dass immer mehr junge Menschen verstanden haben, dass ihre persönliche Zukunft vom Klimawandel betroffen sein wird und dass sie dieses nicht einfach so bereit sind zu akzeptieren.
Es ist richtig, dass junge Menschen nun aufstehen und sich für ihre Zukunft einsetzen. Denn vor allem sind sie diejenigen, die die Entscheidungen der Politik und vor allem deren aktuelle Versäumnisse beim Klimaschutz ausbaden werden müssen. Daher ist es auch eine Frage der Gerechtigkeit, jetzt auf die vielen jungen Stimmen zu hören. Auch ohne starke Lobby haben die Schüler*innen ein Recht darauf, dass ihre Interessen Gehör finden und sie ernst genommen werden.
Die Kritik an ihren Bemühungen zeigt, dass sie mit ihren Forderungen einen zu wenig beachteten Punkt treffen. Statt auf inhaltlicher Ebene darauf zu reagieren wird lediglich die Praxis des Protests selbst kritisiert, ohne sich mit den Positionen und Problemen auseinanderzusetzen. Es wird den Schüler*innen vorgeworfen, nur Schule schwänzen zu wollen und dass sich stattdessen lieber die „Profis“ um Klimaschutz kümmern sollten.
Dabei verdienen im Gegenteil die Schüler*innen, die sich jeden Freitag mit so dringenden Problemen auseinandersetzen, unsere Anerkennung und Respekt. Das Engagement und der Einsatz für die Zukunft ihrer und nachfolgender Generationen zeigt, dass sie das Wesen der Demokratie erheblich besser verstanden haben als ihre Kritiker, die Klimaschutz und politische Teilhabe nur als theoretische Konstrukte im Fachunterricht sehen wollen, statt laut und entschlossen auf der Straße.
Wir fordern die Politik und die Gesellschaft (alle Menschen!) auf, die Schüler*innen ernst zu nehmen und ihre Bemühungen Wert zu schätzen sowie sich aktiv mit ihnen zusammen für eine Lösung der dramatischsten Bedrohung unserer Zeit einzusetzen.
In diesem Zusammenhang begrüßen wir auch die Entscheidung zahlreicher Lehrkräfte und Erzieher*innen, ihren Bildungsauftrag umzusetzen und den Kindern und Jugendlichen eine Partizipation und inhaltliche Auseinandersetzung zu ermöglichen, statt mit Polemik und Repression darauf zu antworten.
Yassine Chaikhoun (DGB-Jugend, Vorstandsvorsitzender)
Juri Jarczyk (Jugendrotkreuz, stellv. Vorsitzender)
Christian Telschow (Evangelische Jugend, stellv. Vorsitzender)
Julien Chamboncel (Jugendfeuerwehr, Beisitzer)
Mascha Dämkes (Naturfreundejugend, Beisitzerin)
Alexander Dittrich (Verein türkischer Jugendliche/ Internationales Zentrum, Beisitzer)
Elias Keller (Bund Deutscher Pfadfinder*innen, Beisitzer)