Freiheit, Gleichheit, Geschwisterlichkeit!
Das Römerbergbündnis, in welchem der Frankfurter Jugendring Mitglied ist, gehörte unter anderem zu den Initiatoren und war Veranstalter der Kundgebung.
Grund für die Großveranstaltung war das Anwachsen der Pegida- Bewegung in Dresden und das Entstehen ähnlicher Bewegungen auch in anderen deutschen Städten. In Frankfurt sollte früh ein Zeichen gesetzt werden, dass solche Positionen in Frankfurt keinen Platz haben. Eine aktuelle Brisanz bekam die Kundgebung zusätzlich durch die Anschläge in Paris, die nur wenige Tage zuvor auf die Satirezeitung »Charly Hebdo« und einen jüdischen Supermarkt verübt worden waren.
In dem Aufruf hieß es unter anderem: »Wer gegen Sozialabbau, zu niedrige Löhne oder die politischen Verhältnisse demonstrieren will, der soll dies tun. Wer aber gegen Menschen wegen ihres Glaubens oder ihrer Herkunft demonstriert, hat kein Verständnis verdient. Seine Wut gegen die vermeintlich Schwächsten einer Gesellschaft zu richten, ist beschämend. Wir stehen an der Seite derer, die diesen haltlosen und dumpfen Angriffen ausgesetzt sind. Wer bei uns Zuflucht sucht, ist in Frankfurt willkommen!
Wir verurteilen jede Gewalt, die im Namen welcher Religion auch immer über Menschen ausgeübt wird. Keine Religion rechtfertigt das Verletzen oder Töten von Menschen. Ebenso haben wir kein Verständnis für antisemitische, antiislamische oder christenfeindliche Hetztiraden. Rassismus hat in unserer Stadt Frankfurt und in Deutschland keinen Platz.«
Mehr als 15.000 Menschen waren dem Aufruf gefolgt und zum Römerberg gekommen, trotz Regen, Wind und Kälte. Gemeinsam haben die Unterzeichner und Menschen unterschiedlichster Gesellschaftsschichten, politischer und kultureller Herkunft auf dem Römerberg ein Zeichen für Demokratie und ein solidarisches Miteinander gesetzt.
Auf der Bühne traten die unterschiedlichsten Redner*innen auf, sowohl aus der Stadtpolitik, dem Rat der Religionen als auch von Organisationen, die sich aktiv gegen Rechts einsetzen. Außerdem sprach ein nach Frankfurt Geflüchteter aus Ghana. Für den Frankfurter Jugendring hielt Devin Can vom Jugend- und Kulturverein eine Rede. Für Musik sorgten Emil Mangelsdorf, das
Günes Theater und ein Musikprojekt Frankfurter Jugendlicher.
Die Bandbreite der Redner*innen und musikalischen Darbietungen spiegelte auch die Bandbreite der Kundgebungsteilnehmer*innen wieder. Es war eine beträchtliche Anzahl an Menschen auf dem Römerberg, die normalerweise gar nicht demonstrieren gehen. Es waren so viele Menschen, weil durch den Aufruf deutlich wurde, dass alle mitgenommen werden sollen, die rechte Tendenzen in einer Stadt wie Frankfurt nicht dulden und die Gewalt im Namen der Religion verurteilen. Sie alle wollten ein klares Zeichen gegen rechte Umtriebe in Frankfurt setzen.
Die Kundgebung war ein voller Erfolg und trug sicherlich dazu bei, dass es auch in den Monaten nach dieser großen Kundgebung der Pegida-Bewegung nicht gelungen ist, in Frankfurt einen Fuß auf den Boden zu bekommen.