Konferenz der Großstadt-Jugendringe: Krise der Demokratie? Über alte und neue Herausforderungen für die Jugend(verbands)arbeit

Thema und Fragestellungen

Seit einigen Jahren wird eine Krise der Demokratie in Europa und Deutschland diskutiert. Hierbei wird unter anderem auch immer wieder die angebliche „Politikverdrossenheit“ der Jugend moniert, gleichzeitig nehmen rechtpopulistische und extrem rechte Tendenzen zu, ebenso die Radikalisierung. Rechtspopulistische Parteien sind mittlerweile in vielen europäischen Ländern in den Parlamenten, in Deutschland ist mit der AfD ein „Rechtsruck“ spürbar. Somit steht die politische Bildung junger Menschen vor neuen Herausforderungen.

  • Welche Herausforderungen ergeben sich daraus für die Jugendverbände, welchen Auftrag haben sie in der Demokratiebildung?
  • Wie hat sich die politische Bildung verändert, muss sie sich verändern?
  • Kann politische Bildung zur stärkeren Identifikation Jugendlicher mit dem System beitragen?
  • Welche Rolle spielen die Neuen Medien und wie kann Jugendverbandsarbeit / die Arbeit von Jugendringen dies begleiten?
  • Und wie kann durch neue Beteiligungsformen, die Kindern und Jugendlichen Mitbestimmung und Mitgestaltung an für sie relevanten Entscheidungen und Prozessen ermöglicht, die Demokratie gestärkt oder sogar zum Positiven verändert und weiterentwickelt werden?

 

​Vorläufiger Ablauf

FREITAG, 20. APRIL 2018
Ab 12 Uhr Ankommen / Imbiss
13:00 Uhr Präsentation der Fördermöglichkeiten „Aktion Mensch“
14:30 Uhr Kaffeepause
14:45 Uhr Begrüßungen und Grußworte (FJR-Vorstand und Geschäftsstelle, Stadtv. Roland Frischkorn, ehem. Vorstand FJR)
15:30 Uhr Austausch / Open Space
17:30 Uhr Abendessen
19:30 Uhr Besuch des ehemaligen Polizeigefängnisses "Klapperfeld"

SAMSTAG, 21. APRIL 2018

10 Uhr Begrüßung (Vanessa Lehr, Vorsitzende FJR Frankfurt)
10-12 Uhr Impulsreferate und anschließende Diskussion im Plenum

  • Input 1: Prof. Dr. Benno Hafeneger, Institut für Erziehungswissenschaft, Philipps-Universität Marburg
  • Input 2: Dr. Philipp Adorf, Institut für politische Wissenschaft und Soziologie, Universität Bonn
  • Anschließende Diskussion im Plenum, moderiert von Danijel Majic (Frankfurter Rundschau) 

12-13 Uhr Mittagspause

13-15:30 Uhr Workshops

Workshop I - Politische Bildung

Die Jugendarbeit und Jugendverbandsarbeit haben seit jeher einen eigenständigen, gesetzlich verankerten Bildungsauftrag, in dem der Bereich der politischen Bildung einen großen und wichtigen Bestandteil ausmacht. Das Verstehen von politischen Systemen und Machtstrukturen sowie das Erlernen und Erleben von Aushandlungsprozessen in der Demokratie sollen zur eigenen Identitätsfindung und Meinungsbildung beitragen. Wie aber kann politische Bildung in der Jugendverbandsarbeit und in der Arbeit von Jugendringen den neuen Entwicklungen wie zum Beispiel dem Aufkommen neuer rechter und rechtspopulistischer Tendenzen Rechnung tragen? An welchen Stellen hat politische Bildung versagt? Bleibt der Auftrag in der Demokratiebildung gleich, wenn sich Grenzen des Sagbaren verschieben? Muss politische Bildung sich ändern? Diese Fragen werden gemeinsam diskutiert und es werden Antworten gesucht. Außerdem werden Projekte aus der Praxis der politischen Bildung vorgestellt und es gibt Möglichkeit zum Austausch über die alltägliche Arbeit vor Ort.

  • Input: Dr. Sophie Schmitt, Hessisches Demokratiezentrum
  • Moderation: Anna Latsch, FJR

 

Workshop II - Neue Medien

Die sogenannten „Neuen Medien“ spielen eine zentrale Rolle in der Kommunikation von Jugendlichen. Aber auch für die politische Arbeit von Parteien sowie politischen Bewegungen ist die Vernetzung über Neue Medien heutzutage unverzichtbar, gerade rechte Jugendbewegungen inszenieren sich gerne medial. Andererseits sind die Neuen Medien eine Möglichkeit, niedrigschwelligen und schnellen Zugang zu Informationen zu bekommen. Im Workshop werden Strategien diskutiert, wie in der Jugendverbandsarbeit sowie der Arbeit von Jugendringen Jugendliche sowie Erwachsene für den Umgang mit Neuen Medien sensibilisiert werden können und welche Hintergrundinformationen man benötigt, um Angebote nutzen oder auch eigene Strategien zur politischen Auseinandersetzung oder Darstellung entwickeln zu können.

  • Input: Institut für Medienpädagogik und Kommunikation Hessen, www.muk-hessen.de, Jan Ruland
  • Moderation: Sébastien Daudin, FJR Frankfurt


Workshop III - Umgang mit Extremen

In diesem Workshop werden neue rechtpopulistische und rechtsextreme Tendenzen ebenso wie Tendenzen zu (religiösen) Radikalisierung vertiefend dargestellt. Wichtige Fragen sollten gemeinsam diskutiert werden: Wie können die Jugendverbände mit den neuen Entwicklungen umgehen? Gibt es neue Ansätze und Strategien, die die Jugendverbandsarbeit auch aufgreifen kann? Wie geht man mit gewählten Vertreter*innen der AfD als ein Jugendring / Jugendverband um? Und vielleicht finden wir sogar gemeinsame Antworten.


Workshop IV - Partizipation

Im Workshop zu Partizipation findet ein Austausch über Beteiligungsprojekte, die von Großstadtjugendringen durchgeführt wurden, statt. Macht es Sinn, dass Jugendringe Beteiligungsformen auf kommunaler Ebene durchführen? Oder werden Jugendringe zum Handlanger der Politik, die sich mit Beteiligungsangeboten schmücken will, ohne dass deren Ergebnisse ernsthaften politischen Einfluss haben? Ziel ist, dass die Großstadtjugendringe gemeinsam herausarbeiten, welche Modelle sinnvoll sind / sein können und welche Forderungen an die Politik gestellt werden müssen, um eine ernsthafte und dauerhafte Beteiligung von Kindern und Jugendlichen auf kommunaler Ebene zu erreichen.

  • Input: Durch Teilnehmer*innen des Workshops (Modellprojekte aus den Jugendringen)
  • Moderation: Maren Burkhardt, FJR

 

15:30-16 Uhr Kaffeepause
16-17:30 Uhr Berichte aus Workshops und Diskussion im Plenum
18:00 Uhr Sightseeing (optional)
20:00 Uhr Abendessen

SONNTAG, 22. APRIL 2018
9:30-12 Uhr Austausch im Plenum (aktuelle Themen)
12 Uhr Auswertung / Ausblick 2019
13 Uhr Imbiss und Abreise

 

Foto: Franz Ferdinand Photography, Mainz (Website)

Organisatorisches

ÜBERNACHTUNG
Die Übernachtung inkl. Frühstück erfolgt wahlweise in Einzel- oder Doppelzimmer im Hotel am Zoo, Alfred-Brehm-Platz 6, 60316 Frankfurt (http://www.hotel-am-zoo.com/).

TAGUNGSORT
Die gesamte Konferenz findet in den Räumen des Evangelischen Vereins für Jugendsozialarbeit statt, Rechneigrabenstraße 10, 60311 Frankfurt am Main.

  • Entfernung zum Main: 5 Min. zu Fuß (350m)
  • Entfernung zur Konstablerwache (S-&U-Bahn-Station): 8 Min. zu Fuß (600m)
  • Entfernung zum Hotel: 11 Min. zu Fuß (850m)

ANREISE MIT PKW
Ein Stellplatz beim Hotel kostet 12€/Tag und muss eigenständig reserviert und bezahlt werden.

KONTAKT & ANMELDUNG
Für Rückfragen stehen Anna Latsch und Sébastien Daudin in der FJR-Geschäftsstelle zur Verfügung. Tel. 069 56 000 10 / geschaeftsstelleatfrankfurterjugendring [dot] de

Veranstaltende